Junge Menschen sind politisch unterrepräsentiert; auch weil Amtszeiten, desto länger sie sind, tendenziell desto schwerer mit jungen Lebensrealitäten vereinbar sind. Denn junge Lebenswege sind oft wechselhaft: Weil wir gar nicht jahrzehntealte Mietverträge haben können, hangeln sich viele von uns von befristetem Mietvertrag zu befristetem Mietvertrag durch die Stadtviertel, hinzu kommen noch Umzüge wegen des Ausbildungsplatzes oder Auslandssemesters. – Oder weil noch zuhause gewohnt wird und die Eltern es so entschieden haben.
Auch andere gesellschaftliche Gruppen, etwa Menschen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus in Deutschland oder (angehende) Lehrer*innen und andere Beamt*innen, die öfter umziehen müssen, geraten durch längere Amtszeiten in die Zwickmühle entweder gar nicht erst zu kandidieren oder das Risiko in Kauf zu nehmen später womöglich zurücktreten zu müssen und als unzuverlässig wahrgenommen zu werden.
Bei der Grünen Jugend gibt es deshalb höchstens einjährige Amtszeiten (in München für AK-Koordinierende und Team-Mitglieder sogar halbjährige). Wir haben damit über viele Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht; Wenn einige erneut kandidieren und Neue in einer Amts-Übergabe gut eingewiesen werden, beflügelt der regelmäßige frische Wind im Vorstand dessen Arbeit sogar.
Absatz (7) sieht zwar vor, dass OV-Satzungen von einer 2-Jahres-Amtszeit abweichen können, aber eine 2-jährige Amtszeit würde zum Normalfall und brächte somit diejenigen in die Bringschuld diese neue Hürde abzubauen, denen sie in den Weg gestellt wird.
Der Vorstand der Grünen Jugend München weiß es sehr zu schätzen, dass jungen Menschen in unserer Mutterpartei, anders als in anderen Parteien, politische Teilhabe in aller Regel ermöglicht, statt erschwert wird; dieser Kurs führt auch zu sichtbar steigendem Engagement von GJM-Mitgliedern bei den Münchner Grünen (innerhalb eines Jahres hat sich etwa die Zahl aktiver GJM-Mitglieder, die in Grünen OV-Vorständen Verantwortung übernehmen von 3 auf 11 erhöht). Jeden Schritt weg von diesem inklusiven Weg würden wir zutiefst bedauern.