Veranstaltung: | Stadtversammlung am 28.11.2022 |
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Tagesordnungspunkt: | 3 Schwerpunktthema |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | AK Urbane Mobilität |
Eingereicht: | 31.10.2022, 22:03 |
A München wird Stadt der kurzen Wege – Mobilität aus eigener Kraft fördern.
Beschlusstext
Die Stadt München wird Stadt der kurzen Wege. Stadtteilzentren werden mit
attraktiven und durchgängig sicheren Wegen für Mobilität aus eigener Kraft
erschlossen und versorgen die gewachsenen Nachbarschaften mit dezentralen
Geschäften und Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Dieses Vorhaben erfordert
ein engmaschiges Fuß- und Radverkehrsnetz, das zusammen geplant wird und das
alle Menschen ohne Konflikte nutzen können.
Eine entsprechende Fußverkehrsstrategie und forcierte Umsetzung des
Radentscheids München priorisieren die Nahmobilität und sichern attraktive
Wegverbindungen in gemischter Nutzung der Quartiere. Die Grünen München
verfolgen dabei diese Ziele:
- Mischnutzung im Umweltverbund, um attraktive Aufenthalts- und
Einkaufsbereiche zu schaffen.
- Weitgehende Barrierefreiheit anzustreben und regelmäßig zu überprüfen.
- Sichtbeziehungen und direkte Wege zu schaffen und freizuhalten; dafür
müssen Bewegungsmuster von Bürger*innen berücksichtigt, bestehende
Verbindungen optimiert und Baustellen kontrolliert werden.
- Behinderung und Gefährdung der weniger geschützten
Verkehrsteilnehmer*innen nicht zu dulden; Wege müssen konsequent
kontrolliert und freigehalten und Ordnungswidrigkeiten mit Vorsatz
geahndet werden.
- Verfügbaren Raum umzuverteilen und Nutzungskonflikte zu berücksichtigen;
wenn öffentlicher Parkraum zugunsten der Mobilität und Aufenthaltsqualität
umgenutzt wird, soll der Wirtschaftsverkehr mit Lade- bzw. Lieferzonen
bedacht und Kurzzeitparken die Erreichbarkeit für Anwohnende ermöglicht
werden.
- Anbindung an Mobilitätsstationen, ÖPNV und Fernverkehr vorzusehen.
- Schulstraßen zeitlich begrenzt nur für den Schüler*innenverkehr zu Fuß,
per Rad oder Roller zu öffnen.
Diese Maßnahmen werden Leitbild zukünftiger Planung und bestehende Planungen
sollen vor der Umsetzung dahingehend überprüft und gegebenenfalls verbessert
werden.
Angesichts der erfahrungsgemäßen Zeithorizonte sollen Maßnahmen priorisiert
umgesetzt werden, die kurzfristig wirken und nicht von langen Genehmigungs- oder
Planungsverfahren abhängen.
Begründung
München will mit der Münchner Mobilitätsstrategie 2035 die Lebensqualität in München erhöhen und die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen. Dafür muss überflüssiger Verkehr vermieden und ein wesentlich höherer Anteil an Wegen zu Fuß, mit dem Rad möglich werden.
Die Stadt der kurzen Wege bedeutet, dass räumliche Distanzen zwischen Wohnen, Arbeit, Versorgung des täglichen Bedarfs, Dienstleistungen, Freizeit- und Bildungsorten gering sind.
Fuß- und Radverkehr bieten hierfür eine umweltschonende, emissionsarme, flächenschonende Mobilität und erhalten Aufenthaltsqualität und hoher Alltagsnutzen im Viertel. Dazu kann und muss Verkehrssicherheit gelebt werden, wie sie mit der „VisionZero“ beschlossen wurde und es Städte wie Helsinki auch schaffen.