Die Geburtshilfe in Neuperlach ist insbesondere aus zwei Gründen besonders erhaltenswert:
- Sie bietet durch ihre Ausrichtung ein einzigartiges Angebot für Frauen* in München und Umgebung. Insbesondere für Frauen*, denen eine Maximalversorgung unter der Geburt Angst macht, ist Neuperlach eine wichtige Versorgungsstruktur.
- In München (Stadt und Landkreis) hat die MüK Neuperlach die einzige geburtshilfliche Abteilung im Südosten - insgesamt sind nur 3 Geburtskliniken in München östlich der Isar, die anderen beiden (Rechts der Isar und Harlaching) jeweils nur wenige hundert Meter von der Isar entfernt. Westlich der Isar gibt es 7 Geburtskliniken. Im Landkreis München gibt es keine Geburtsklinik. Auch, wenn viele Frauen* ihre Geburtsklinik primär nach dem Angebot und nicht nach der örtlichen Nähe auswählen, darf dieser Punkt - insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass sich im Münchner Osten einige sozioökonomisch schwächere (viele Menschen ohne eigenes Auto) und sehr junge Stadtteile (viele Geburten) befinden - nicht außer Acht gelassen werden.
Die Zukunft der verschiedenen Standorte und Abteilungen der MüK sind jedoch derzeit einer Neuplanung unterworfen, so dass dauerhafte Festlegungen einzelner Abteilungen an einzelnen Standorten nicht seriös wären. Das wichtigste Ziel ist, die MüK als kommunale Klinik zu erhalten - eine finanzielle Situation, in der eine Privatisierung nicht mehr zu verhindern ist, muss unbedingt verhindert werden.
Wir können aber hoffen, in der näheren Zukunft eine Finanzierung der Frauenklinik in Neuperlach insbesondere unter folgenden Gesichtspunkten zu sichern:
- Die Krankenhausfinanzierung, insbesondere auch die Finanzierung von Geburtskliniken, wird aktuell im Bundesgesundheitsministerium überarbeitet und soll auf sicherere Füße gestellt werden. Neuperlach erfüllt hier Kriterien, die für eine Förderung wahrscheinlich in Frage kommen. Wir werden die Entwicklungen engmaschig im Auge behalten, um mögliche Förderungen voll auszunutzen.
- Nach den letzten bekannten Zahlen (neue werden für Ende 2023 erwartet) deckt München einen Großteil der Geburten auch des Münchner Umlands ab (etwa 25% der Geburten in München sind von Frauen, die ihren Wohnsitz im Umland haben). Deshalb ist eine finanzielle Mitverantwortung von Landkreis und Freistaat gegeben, die sich hier bisher nicht engagieren.