Veranstaltung: | Außerordentliche Hauptversammlung im Mai 2022 |
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Tagesordnungspunkt: | 7 Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | OV Berg am Laim / Trudering / Messestadt Riem |
Beschlossen am: | 08.05.2022 |
Eingereicht: | 04.03.2022, 20:16 |
A PV auf den städtischen Dächern und Fassaden
Beschlusstext
Die grün-rosa Stadtratsfraktion wird gebeten, darauf hinzuwirken, dass Dächer
und geeignete Fassaden in Besitz der Stadt München oder ihrer
Tochtergesellschaften mit Photovoltaikanlagen (PV) bebaut werden.
Dazu müssen alle Referate (insbesondere die zuständigen Kommunalreferat,
Baureferat und Referat für Klima- und Umweltschutz RKU) und die städtischen
Gesellschaften (z. B. GWG, GEWOFAG, SWM, Stadtsparkasse, Messegesellschaft) mit
Nachdruck aufgefordert werden, den Aufwand auf sich zu nehmen, geeignete Dächer
und Fassaden zu identifizieren und mit PV zu versehen.
Ideal wäre eine Bebauung der Dächer bei gleichzeitiger Begrünung
(Schwammstadtprinzip), wenn statisch möglich.
Dies ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Klimamaßnahmen der Stadt München
und zudem ein Schritt, der direkt durch die Stadtverwaltung angegangen werden
kann. Bisher sind nur wenige städtische Dächer entsprechend genutzt und
teilweise auch nur mit kleinen PV-Anlagen bebaut, die das Dachpotential oft nur
zu 5-10% ausnutzen (Beispiel Grundschule an der Astrid-Lindgren-Straße in der
Messestadt Ost). Städtische Fassaden sind so gut wie gar nicht mit PV
ausgestattet.
Wenn die Zurückhaltung der Referate strukturell bedingt sein sollte, so muss
durch entsprechende Unterstützung Abhilfe geschaffen werden, damit auf und an
städtischen Gebäuden endlich sauberer Strom in großen Mengen erzeugt werden
kann. Inzwischen ist allen klar, dass wir die ehrgeizigen Ziele der Energiewende
nur erreichen werden, wenn so schnell wie möglich auf jedes geeignete Dach eine
Solaranlage gebaut wird. Die öffentliche Verwaltung muss hier Vorbild sein.
Idealerweise sollte die Akzeptanz der erneuerbaren Energien durch eine
finanzielle und ideelle Beteiligungsmöglichkeit der Bürger*innen an den Anlagen
gefördert werden. Dies kann mit Modellen wie den Solarbausteinen der SWM
realisiert werden.
Begründung
Dieser Antrag ist seit etwa 25 Jahren ein GRÜNER Klassiker, der aber bedauerlicherweise weiterhin große Aktualität besitzt. Viele städtische Gebäude in München sind nach wie vor nicht mit PV versehen. Dass es auch anders geht, sieht man in den Umlandgemeinden, z.B. in Aschheim, Kirchheim, Neuried, usw. wo Turnhallen, Bauhöfe, Feuerwehrhäuser und Schulen umfangreich mit PV versehen wurden, wobei die Bürger*innen sich daran beteiligen können.
Die Begeisterung ist groß und es gibt keine Einwände gegen die Module auf den Dächern.
Es sind mit den beschlossenen Grundsatzbeschlüssen große Schritte in die richtige Richtung gemacht worden und wir können stolz auf unsere Stadträt*innen sein! Nun geht es an die Umsetzung.
Die städtischen Referate benötigen den klaren Auftrag, Pläne für die PV-Ausstattung aller in ihrem Besitz stehenden Gebäude vorzulegen. Dabei soll es ihnen freigestellt sein, die Dächer/Fassaden mit den SWM oder anderen Akteuren zu bebauen, insbesondere dann, wenn die Kapazitäten der SWM in den nächsten drei Jahren eine Bebauung nicht ermöglichen werden.
Es gibt einen Koordinator für Photovoltaik, einen wirklichen Fachmann, im Referat für Klima- und Umweltschutz, der den Ausbau der PV in München vorantreiben soll. Die städtischen Dächer sind dabei explizit nicht in seinem Verantwortungsbereich. Auch in der Vergangenheit gab es mit der „Solarinitiative München“ etc. Versuche, die PV in München voranzubringen. Eine Vorbildwirkung der Landeshauptstadt durch eine Bebauung gab es leider nur einmal Ende der 90er Jahre mit der damals weltgrößten PV-Anlage auf den neuen Messehallen (Championsleague). Seitdem spielt die Stadt München nur mittelmäßig in der solaren Kreisliga. Das reicht einfach nicht und muss sich nun endlich ändern.
Die Solarenergienutzung bei ausreichend hohen oder freistehenden Fassaden hat den zusätzlichen Nutzen, dass dadurch die solare Energiewende in der Stadt deutlich für jeden sichtbar wird. Pflegeleichte und langlebige PV-Module können vorgehängte Fassadenelemente oder andere Fassadengestaltungen ersetzen und dadurch Synergieeffekte erzielen und deshalb trotz reduzierter Energieeffizienz (im Gegensatz zu optimierten Dachanlagen) energetisch sinnvoll und wirtschaftlich rentabel sein.
Wir hoffen auf die intensive Unterstützung durch unsere Stadtratsfraktion, den Stadtvorstand und alle GRÜNEN Mitglieder in München.