Antragsteller*in: | Angela Büttner (KV München) |
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Status: | Zurückgezogen |
A1: München braucht ein Integrationsmuseum
Antragstext
Liebe Mitglieder der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste München,
ich möchte hiermit einen Antrag zur Einrichtung eines Museums zur
Integrationsgeschichte Deutschlands einreichen, das sich besonders auf den
Einfluss der Kolonialzeit auf die heutigen gesellschaftlichen und strukturellen
Herausforderungen im Bereich Migration konzentriert. Die Stadt München hat hier
durch ihren historischen Hintergrund eine besondere Verantwortung in diesen
aktuell sehr unsicheren Zeiten. Die Notwendigkeit eines solchen Museums ergibt
sich aus dem Bestreben, die Vielschichtigkeit und historischen Wurzeln von
Migrationsprozessen transparent zu machen und zugleich auf strukturellen und
institutionellen Rassismus aufmerksam zu machen.
Inspiriert durch das Integrationsmuseum in Paris, das als Reaktion auf den
institutionellen und strukturellen Rasissmus deer 70er eingerichtet wurde,
glaube ich fest daran, dass ein vergleichbares Projekt auch in München einen
bedeutenden Beitrag zur Sensibilisierung und Aufklärung leisten kann.
Deutschland hat eine komplexe Integrationsgeschichte, die eng mit den kolonialen
Vergangenheiten verknüpft ist. Dieses Museum könnte eine Plattform bieten, um
diese Zusammenhänge zu verstehen und aufzuzeigen, wie sie bis heute die
Strukturen und Dynamiken in unserer Gesellschaft beeinflussen.
Der Fokus des Museums soll dabei auf der Überzeugung liegen, dass Migration mehr
ist als nur individuelle Schicksale. Vielmehr handelt es sich um ein
gesamtgesellschaftliches Phänomen, das sowohl historisch als auch gegenwärtig
durch strukturelle und institutionelle Rassismen geprägt ist. Das Museum soll
somit nicht nur als Ort der Information, sondern auch als Raum für Reflexion und
Dialog dienen. Es kann einen Beitrag zur Stärkung des Bewusstseins für die
komplexen Ursachen und Folgen von Migration leisten.
Der Standort des Museums sowie die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten,
zivilgesellschaftlichen Organisationen und Vertreterinnen und Vertretern
verschiedener Communities sollten im Rahmen dieses Projekts sorgfältig geprüft
und berücksichtigt werden. Durch partizipative Ansätze können unterschiedliche
Perspektiven integriert und eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung erreicht
werden.
Die Einrichtung eines Museums zur Integrationsgeschichte mit dem Fokus auf
kolonialen Einflüssen wäre ein wichtiger Schritt, um historische Zusammenhänge
zu verdeutlichen und gleichzeitig die Basis für eine inklusive und aufgeklärte
Gesellschaft zu fördern. Ich hoffe, dass dieser Antrag auf Ihre Unterstützung
stößt und bitte um die Einbringung dieses Vorhabens durch unsere Fraktion in den
Stadtrat.
Begründung
Ein Museum zur Integrationsgeschichte schafft Transparenz über die vielfältigen Einflüsse auf die Gesellschaft. Es geht weit über die Geschichte des Nationalsozialismus hinaus und verdeutlicht, dass Migration kein Einzelschicksal ist. Durch interaktive Exponate und multimediale Darstellungen ermöglicht es einen umfassenden Einblick in die historischen und aktuellen Facetten von Integration. Dies fördert Verständnis, Abbau von Vorurteilen und stärkt das Bewusstsein für die komplexen Ursachen und Auswirkungen von Migrationsprozessen.
Unterstützer*innen
- Stephan Vorbrugg
- Barbara Baums
- Susanne Herrmann
- Stefan Haas
- Roswitha Schroeter
- Lendita Musliji
- Yvonne Marchewitz
- Sandra Smolka
- Johannes Mihram
- Sophie Ahrenberg
- Jenny Laube
- Birgit Vasiliades
- Simon Klimek
- Sven-Torsten Gigler
- Renate Spannig
- Oliver Haas
- Frederik Ostermeier
- Michael Gaertner
- Verena Matzner
- Frank Dürsch
- Gabriele Graswald-Vidovic