In Deutschland – und allen voran Bayern – wird ein Großteil der Biogasenergie nicht wie oft vermeintlich geglaubt aus Abfallstoffen, Biomüll oder tierischen Exkrementen erzeugt, sondern tatsächlich aus Energiepflanzen. Diese werden einzig und allein zum Zweck angebaut, um in Fermentern vergoren zu werden, und nehmen damit Ackerland zur Nahrungsproduktion direkt in Anspruch. Es wird buchstäblich Essen angebaut, um es direkt in die Mülltonne zu werfen und es verrotten zu lassen.
53% der Biogasenergie kommt tatsächlich ausschließlich aus Energiemais, der durch den Pestizideinsatz und intensiven Anbau in Monokulturen auch noch zusätzlich die Ökosysteme schädigt. Nur 23% kommen tatsächlich aus den Bio-Reststoffen, die in der öffentlichen Debatte das Bild des Biogas' prägen. Selbst wenn man das gesamte ungenutzte Potential (in Deutschland 17,5 TWh) dieser Stoffe ausbauen würde, ergäbe das bei dem aktuellen Zustand der Biogasindustrie nur einen Anteil von 36% an der Gesamtenergiemenge.
Es liegen also beim Biogas massive Überkapazitäten vor, die nur durch den Anbau and anschließendem Wegwerfen von Nahrung gestützt werden.
Wir sollten als Grüne Partei den Anspruch haben, eine nachhaltige Verwendung der bayrischen Agrarflächen anzustreben, und uns diesem Trend entgegenstellen. Deshalb sollte ein Fokus auf die nachhaltige Erzeugung von Biogas gelegt werden, die nicht die Lebensmittelverschwendung zum Kern hat.
Essen gehört auf den Teller, nicht in die Tonne!
Weitere Zahlen sind hier zu finden:
https://www.dbfz.de/fileadmin/user_upload/Referenzen/Studien/Kurzstudie_Biogas_2022.pdf