Antragsteller*in: | Margot Lopez (KV München) |
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Verfahrensvorschlag: | Abstimmung |
AS1: PocketParks – Kühlende Oasen in der heißen Stadt
Antragstext
Ich möchte euch dafür gewinnen, ein Netz von PocketParks / Taschenparks in dicht
bebauten Quartieren unserer Stadt einzurichten.
Pocket Parks sind üppig bewachsene Grün-Inseln mit hoher Aufenthaltsqualität:
Plätze von überschaubarer Größe mit Bäumen, Sträuchern, Blumen,
Sitzgelegenheiten, Trinkbrunnen oder Wasserspiel. Sie verwandeln Lücken und
vergessene Brachen, vor allem bisher versiegelte Plätze, auch betonierte
Schulhöfe oder breite Promenaden entlang verkehrsreicher Straßen in begrünte,
gesundheitsfördernde Orte.
Was können PP?
- Oberflächen- und Umgebungstemperaturen werden durch Vegetation,
Verschattung und Bodenfeuchtigkeit gesenkt.
- Regenwasser kann versickern.
- Die Luftqualität wird verbessert
- Die Artenvielfalt wird gefördert
- Sie fördern Erholung und Erhalt von Gesundheit
- Sie sind Treffpunkte im Quartier
- PP dienen dem Gedanken der Umweltgerechtigkeit für vulnerable Gruppen
PP sind eine für alle spürbare und sichtbare Maßnahme zur Klima-Anpassung.
In München haben wir schöne große Parks. Den Raum für weitere große Parks haben
wir nicht. Wir haben aber auffällig viele versiegelte Plätze und Flächen, die in
einer anderen Zeit mit anderen Prioritäten und ästhetischen Vorstellungen
geplant wurden, ohne ihre Hitzeentwicklung mitzudenken. Heute muss eine neue
Priorität in der Planung gesetzt werden: die Reduzierung von Hitze zur
Gesunderhaltung der Bevölkerung.
Wir können einiges von südeuropäischen Städten lernen, wo solche Klein-Parks zum
Stadtbild gehören. Zudem: seit 2022 entstehen europaweit neue PocketPark-
Projekte: Athen hat 9 PP gebaut, London baut 100, Bochum baut 9, Warschau baut
7. - Wieviel baut München? - Paris entsiegelt und begrünt in ganz großem Stil,
was – so die Berechnungen - die Temperatur um 4 Grad senken wird. Ich lade euch
ein, beim Gang durch unsere Stadt ab jetzt den Blick zu öffnen für ein neues
grünes Bild an Stellen, die heute grau, abweisend und versiegelt sind.
Umsetzung:
Es lohnt, zu prüfen, an welchen Plätzen sich das Projekt mit vorhandenen Bäumen
oder den neu geplanten Baumpflanzungen verbinden lässt.
PP sind ideal als Projekte mit Bürgerbeteiligung: Bochum lädt seine Bürger ein,
Orte für Pocket Parks vorzuschlagen und bei der Einrichtung und Pflege zu
partizipieren. Das Projekt ist ein Erfolg.
Finanzierung:
Die KFW fördert PP mit bis zu 80% der Kosten für Einrichtung und Pflege.
Auch ein Beteiligungs-Modell von Unternehmen ist denkbar und wird in manchen
Städten angewandt.
Begründung
Bei ohnehin steigenden Lufttemperaturen erzeugen unsere urbanen Oberflächen zusätzlich eigene Hitze und geben sie an ihre Umgebung ab. Die dichte Bebauung lässt Hitzeinseln entstehen, die an aufeinander folgenden heißen Tagen kaum abkühlen.
Messungen der Abt. für Klimaanpassung der Stadt Bonn haben gezeigt: Bei einer Lufttemperatur von 30 Grad zeigt eine Wiese in der Sonne 33,1 Grad, eine Wiese im Schatten 23,2 Grad.
Im Gegensatz dazu: Asphalt und Bodenplatten entwickeln je nach Farbe Temperaturen zwischen 41,1 und 54,8 Grad. Parkende Autos entwickeln je nach Farbe Hitzewerte von 51,1 - 75,4 Grad – das sind die schwarzen Autos.
Laut einer Lancet-Studie gibt es in Deutschland im weltweiten Vergleich eine Rekordzahl von vorzeitigen Todesfällen durch Hitze. Entsiegelung und intensive Begrünung - das Schaffen von gesunden Aufenthaltsorten ist das Mittel der Wahl.
Unterstützer*innen
- Ruth Lochar
- Eva-Maria Eder
- Sarah Hirschmann
- Christina Stiemer
- Tobias Jensch
- Christian Hartranft
- Manuel Hora
- Martin Züchner
- Michael Czisch
- Thorsten Kellermann
- Michael Brehmer
- Sonja Kießler
- Oliver Haas
- Anja Callam
- Christopher Stark
- Sabine Miksa
- Andre Hermann
- Anna Friedl
- Roland Barfus
- Sven-Torsten Gigler
- Günther Sinapius
- Sandra Zerbin
- Anselm Kirchbichler